Lernen von KI-Anwendungen
Generative KI schleicht sich zunehmend in fast jede Aufgabe ein, an der ich heutzutage arbeite, also ist es an der Zeit, …
Im Einklang mit dem letzten Post ist für mich meine Lernfreude und eine verregnete Urlaubswoche Motivation genug, mich einmal mit dem bisher undurchdringlichen web3-Dickicht auseinanderzusetzen. Klar hab ich schon von Blockchain, Kryptowährungen und NFTs gehört, aber wie das alles zusammenhängt? Wie immer ist es zu Beginn am schwierigsten, einen guten Einstieg zu finden. Nach einigen sehr flachen Youtube Tutorials und noch mehr sehr nerdigen Experten-Podcasts, die ich nur halb verstehe, bin ich stolzer Besitzer einer Ether Krypto-Wallet, eines Ledger Krypto-Sticks mit ein paar Bitcoin-Bruchstücken darauf und einer ersten vagen Idee, wohin die Reise führt.
Sobald man übrigens die Systeme mit den Basistechnologien verlässt, gelangt man ziemlich schnell in ein zumindest für den Noch-Nicht-Experten undurchschaubares Dickicht an Apps und Communities mit teils recht zweifelhaft anmutender Herkunft. Consumer Governance und Experience ist hier oft noch Fremdwort, es ist noch wilder Westen (bzw. Osten) an vielen Stellen. Aber darum sind wir ja hier. Ob man dann allerdings mit größeren Geldbeträgen tatsächlich zum chinesischen oder russischen Kryptoanbieter geht?
Mein Fokus ist hier allerdings nicht die Zockerei, sondern ich möchte herausfinden, welche anderen Use Cases diese Technologie unterstützt. Der NFT-Hype im letzten Jahr war ein interessantes großflächiges Zeichen für den Beginn der Netzökonomie, auch wenn der teure Run auf Katzen-Comics so manchen den Kopf schütteln lässt. Die Systematik dahinter ist allerdings voller Potenzial - Smart Contracts, also kleine Codestücke, die fest mit einem druch die Blockchain gesicherten Token verbunden sind, erlauben auch ohne Aufsicht geordnete Abläufe und Wertschöpfung innerhalb von verteilten Gruppen, deren Mitglieder sich nicht kennen müssen (daher auch “Zero Trust Support” - ich brauche niemandem mehr zu vertrauen, damit Wertschöpfung gelingt).
Demzufolge sind dieses Jahr die DAOs auf der Hypeliste relativ weit oben. Die “Decentralized Autonomous Organisations” bieten eine Mischung aus Organisation und Technologie und erlauben so das automatisierte Management. Doch ganz soweit bin ich noch nicht.
Hier zunächst also mein bisheriger Lernpfad im Überblick.
Wenn man Metamask verstanden hat, weiß man auch, wie Transaktionen im Ethereum funktionieren. Besonders interessant ist die Mobile App, die auch das Management von NFTs erlaubt. Ein paar Dollars bleiben durch Ausprobieren und Scheitern auf der Strecke - was mir hier erlebbar klar wird, ist das ganz andere Muster von Zeit und Wert, dem ein Blockchain-basiertes Ökosystem folgt. Transaktionen dauern viel länger und sind viel teurer als alles, was man aus dem bisherigen Online Business so kennt. “Mal schnell probieren” kann hier schnell teuer werden, wenn man die richtigen Tricks noch nicht kennt. Spendet mir gerne ein paar Coins für meine Forschungen :)
Daher folge ich dann dem RTFM Approach und beginne, bei ethereum.org die Originaldokumentation zu lesen. Jetzt langsam entsteht echtes, anwendbares Wissen und ich gelange zum Ethereum Namespace, sozusagen dem menschenlesbaren Eintrittstor in die Ether-Welt.
Hier finde ich viele interessante Attribute meines angelegten Namespace selfscrum.eth. Der ist viel zu teuer eingekauft, lerne ich später - ich habe zur Rush Hour getankt und Spitzenpreise für die Aktualisierung der Blockchain mit meinen Daten gezahlt. “Gas Fee” nennt sich das, und wie an der Tankstelle zu Ferienbeginn sind die Preise am höchsten, wenn alle in der Schlange stehen.
Nach und nach finde ich heraus, dass ich einen eigenen Namen vergeben, einen Avatar zum Namespace hinzufügen (NFT lässt grüßen), eine klassiche Web-Adresse verknüpfen und eine dezentral im IPFS (Interplanetary File System) abgespeicherte Website verlinken kann. Dies ist ein peer2peer-Netzwerk, das die eigentlichen digitalen Artefakte sicher verwaltet - für die Blockchain wäre schon ein kleines Image viel zu groß. Daher speichert die Wallet nur Verweise auf IPFS-Artefakte und die liegen sicher im interplanetarischen Safe. Document Management goes Crypto, sozusagen.
Die Erstellung eines dezentralen Identifikators (DID) ist ein Kinderspiel und kann später helfen, in Web3-Anwendungen besser sichtbar zu sein. Hier ist meiner.
Aus jedem Aha Moment könnte ich einen eigenen Blog Artikel verfassen. Ich belasse es hier bei den Hinweisen - wer an dieser Stelle angelangt ist, kennt bereits die richtigen Suchbegriffe, um die Antworten schnell zu finden.
Ein Stolperstein ist mein Domain-Provider STRATO, der keine DNSSEC-Verwaltung von Domains zulässt, wie ENS es verlangt. Schade, so weiche ich zu IONOS aus, wo ich das gewünschte Feature im DNS Pro-Zusatztarif finde und nun selfscrum.xyz als Übungsobjekt zur Verfügung habe. Mit dem IPFS-Hoster Fleek finde ich eine gute Deployment-Umgebung, die sehr dem gewohnten Netlify-Workflow ähnelt. Das System ist ein bisschen langsamer als Netlify, bietet aber am Ende das Speichern im IPFS-Netz - meine aktuelle Adresse ist dort https://ipfs.io/ipfs/QmSeNMwmDhZKyhea2xYD3jpdWfiERJAYJTRaz17XEm7f5q/ oder eben über die damit verknüpfte xyz-Domain. Wer aufmerksam schaut, findet kleine Unterschiede auf der Website über selfscrum.xyz und über den selfscrum.eth.link Zugang, den ENS verzeichnet. Das liegt daran, dass jede Änderung der Website wieder eine ETH Transaktion auslösen würde - die IPFS-Adresse ändert sich mit jeder Version. Das ist dann mit mindestens 15 Dollar doch eine recht teure Art, seine Website zu managen. Fleek übernimmt hier die Mittlerfunktion und aktualisiert die Website transparent zur verknüpften Domain hin, ohne dass weitere Kosten fällig werden. Nur wenn eine Version dauerhaft in der Blockchain aufgenommen werden soll, wird erneut eine Gas Fee notwendig.
Auf meiner bisherigen Reise im web3 sind mir viele neue Erkenntnisse gekommen und ich habe noch viele Seitenwege entdeckt, die ich noch nicht gründlich untersucht habe. Momentan versuche ich, so schnell wie möglich zu meinem Zwischenziel, den DAOs zu gelangen, ohne jedoch die Basisfunktion zu überspringen. Ich glaube, mit dem hier dargestellten Weg ist das ganz gut gelungen und wer ein bisschen technische Abenteuerlust verspürt, kann dem sicher folgen.
Die DAOs sind inzwischen auch schon lange genug auf dem Markt, um erste “fertige” Application Anbieter im Markt zu finden. Von DAOHaus, die im wesentlichen den EVM Code ansprechend nach außen repräsentieren, über Colony.io bis zu Aragon.org mit einer kompletten komfortablen Governance Verwaltung finden sich verschiedene Modelle, wie DAOs genutzt werden können. Das dezentrale Community Management kann also beginnen, ich werde berichten!
(Title hero image based on original artwork of ethereum.org, CC BY 4.0)
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